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Teil 11 - Thai goes Austria.
Wieder Zuhause. Ich machte mich in aller Ruhe im Internet darüber schlau, welche Papiere Aranaa benötigt um für einige Zeit nach Österreich zu kommen und mit den erhaltenen Informationen, gepaart mit meinem sich wieder normalisierenden Hormonspiegel, folgte die Ernüchterung: Oh - mein - Gott.
Auf was hatte ich mich da wieder eingelassen?!?!?! Wie kann ich aus der Nummer wieder raus kommen? Aber irgendwie und insgeheim wusste ich: das wird nicht gehen. Aranaa hatte sich so sehr gefreut. Sie war noch nie außerhalb von Asien und das wird sicherlich das Abenteuer ihres Lebens. Ich kann es ihr unmöglich antun jetzt alles wieder abzusagen. Und, um ehrlich zu mir selbst zu sein, ich wollte in Wahrheit ja selbst auch, dass sie kommt --> also, Schultern hoch, Kopf nach vor und durch.
Je mehr ich über den Prozess der Visumbeschaffung erfuhr, desto klarer wurde mir dass wir dessen Organisation alleine wohl kaum schaffen werden. Umso mehr da ich nach meinem Urlaub wieder für ein neues Projekt arbeitete und und dieses alle Anzeichen für einen kommenden erhöhten Arbeitsaufwand der nächsten paar Monaten zeigte. Ich stieß im Internet auf Firmen in Pattaya, die sich auf die Unterstützung von solchen Visaanträgen spezialisiert hatten - UND... ganz wichtig! - mit denen ich per eMail auf Deutsch kommunizieren konnte. Selbstverständlich hatte ich keine Ahnung, welche dieser Firmen seriös war und welche nicht.
Ich hielt mich an die Zeitschrift "der Farang", wo ich entsprechende Werbungen fand. Eine der Firmen hatte eine Homepage, die auf mich einen durchaus seriösen Eindruck machte und die auch in diversen Foren vorkam, aber nie negativ erwähnt wurde. Ich schrieb per Mail eine entsprechende Anfrage an sie und bekam eine vernünftige Antwort inklusive Kostenaufstellung zurück. Aus dem verwendeten Deutsch konnte man schließen, dass der Text von einem Native-Speaker verfasst wurde. Ich wusste natürlich nicht, ob die Kosten überteuert waren... aber sie bewegten sich ungefähr in den Bereichen, die ich auch in Foren von anderen gesehen hatte. Dann führte ich noch ein Telefonat mit einem der Mitarbeiter (er sprach mit einen klassischen deutschen Dialekt) und das überzeugte mich.
Passt. Die nehme ich. Ich beauftragte diese Firma, informierte Aranaa über die Unterstützung und sie schien ziemlich froh darüber zu sein.
Jetzt ging es los. Ich selbst musste hier in Österreich eine sogenannte Unterstützungserklärung mit gefühlten 100 Papieren und Bestätigungen (ok, es waren nur 7, aber das reichte auch) abgeben. Aranaa nahm Kontakt zu der Firma auf und besorgte nach deren Angaben ihre Papiere. Die Firma arrangierte einen Termin auf der Botschaft und instruierte Aranaa genau, was sie sagen soll und - noch wichtiger - was sie nicht sagen darf. Der Hintergrund: Aranaa träumte davon, hier zu arbeiten und Geld heim zuschicken. Wir mussten diesen Traum leider zerstören... mit einem Touristenvisa bekommt man keine Arbeitserlaubnis.
In der Zwischenzeit bereitete ich mein persönliches und familiäres Umfeld auf den bevorstehenden Besuch vor.
Mein Freund Mike war nach wie vor skeptisch: "Du bist alt genug, du musst selbst wissen was du machst. Es hört sich zwar alles gut an was du mir so erzählst, ich will es aber immer noch nicht so recht glauben dass du gleich mit deiner allerersten Thai-Lady eine von den wenigen erwischt hast, die Ok sind". Tja, irgendwie hat er ja recht... der Gute.
Mit Ning ging ich soweit normal um, ich sprach aber mit ihr nicht über Aranaa. Ich kannte ihre "nur am Anfang sind sie alle lieb" Einstellung.
Ich hatte meine Kinder (sie sind alle Twens und haben inzwischen ein eigenes Leben mit ihren Beziehungen) von aller Anfang an in meine Urlaubseroberung eingeweiht. Sie hatten kein Problem mit einer Thai-Freundin des Daddys. Sie empfanden es als gut, dass Aranaa altersmäßig einigermaßen zu mir passte. Es wäre ihnen komisch vorgekommen, wenn ich mit einer Thai herumziehen würde, die so alt war wie sie selbst waren und meine Tochter hätte sein können.
Ich habe ein recht gutes Verhältnis zu meinen Kindern und so amüsierten sie sich köstlich darüber, dass ihr ehrwürdiger Vater auf seine fortgeschrittenen Tage wieder wie ein Jungspund durch die Gegend lief. Sie nahmen mich auch kräftig auf die Schaufel ("Papa, sollen wir dir jetzt zum nächsten Geburtstag einen Gutschein für Viagra-Tabletten schenken?"). Auch meine noch lebende Mutter und meine Geschwister waren sehr neugierig auf Aranaa.
Und ich? Tja... mir wurde mit fortschreitenden Prozess der Visumbeschaffung immer mehr bewusst, dass jetzt bald jemand wieder bei mir in der Wohnung leben wird. *schluck*
Zur Erklärung: ich war in den 80-er und 90-er Jahren verheiratet, aber leider lief die Ehe nicht gut und sie endete nach 10 Jahren mit vielen Problemen und Schwierigkeiten. Seit damals bin ich in Sachen Bindung sehr vorsichtig. Ich hatte nach der Scheidung in den vielen Jahren so manche kürzere Frauengeschichten, auch ein paar längere Beziehungen über mehrere Jahre hinweg, aber ich hatte danach nie mehr mit jemanden dauerhaft in meiner Wohnung zusammen gelebt. Alle Frauen hatten auch ihr eigenes Zuhause und ich fand immer, dass das so gut war und auch so bleiben sollte.
Jetzt naht der entscheidende Termin auf der Botschaft und ein paar Tage danach werden wir erfahren, ob Aranaa für 2 Monate nach Österreich kommen darf oder nicht. Das war wieder einer jener Momente, wo ich etwas kalte Füße bekam. Aber ich hatte schon zu viel an Zeit und Geld investiert, um alles zu stoppen. Außerdem, es ist ja eh nur für 2 Monate (und leise sagte die innere Stimme zu mir: "Stimmt. 2 Monate klingt nicht viel. Aber die können trotzdem lange werden."). Die "letzte Hoffnung" für meine dunklen Gedanken war die österreichische Botschaft. Wer weiß, ob sie das Visum überhaupt genehmigen.
Klingeling. Auf meinem Laptop traf eine eMail aus Pattaya ein. Das Visum ist genehmigt worden.
In diesem Moment wich die Skepsis der Freude. In 2 Wochen wird sie hier sein. Oh Gott, ich muss Vorbereitungen treffen. So viele Gedanken gingen mir durch den Kopf.
Ich hatte noch keine so richtige Vorstellung davon, wie die Zeit mit ihr hier verlaufen wird. Es ist Spätsommer. Bald sind in Österreich Temperaturen die sie noch nie erlebt hat. Kommt sie mit Kälte zurecht? Sie wird logischerweise wohl kaum entsprechende Kleidung bei sich haben und daher demnächst etwas zum Anziehen benötigen. Soll ich ein österreichisches Wertkartentelefon beschaffen? Wo gibt es in der Stadt Asia-Shops zum Einkaufen von Essen? Was unternehme ich alles mit ihr? Leider erlaubte mir mein Projekt nicht, dass ich mir Urlaub nehme... d.h. sie wird wochentags viel alleine sein. Sie ist so weit weg von ihrer Heimat in einem völlig fremden Umgebung und kann sich kaum mit jemand verständigen. Wird sie Heimweh haben? Soll ich für sie Unterstützung organisieren?
Dann kam der Tag des Abfluges. Sie musste um 5h früh in Pattaya aufstehen um rechtzeitig den Bus zum Suvarnabhumi Airport zu erwischen. Ich rief um Mitternacht meiner Zeit extra noch an, damit sie ja nicht verschläft. Hätte ich mir sparen können, sie hat vor Aufregung die Nacht ohnehin kaum geschlafen.
Ab jetzt konnte ich nichts mehr für sie tun. Ich hatte ihr im letzten Urlaub bei unseren Flügen Bangkok - Chiang Mai und Bangkok - Kualar Lumpur genau erklärt, wie das mit dem Abflug und Ankunft mit einem Flugzeug funktionieren, Gate, Security Checks, Handgepäck usw. Das muss sie jetzt alles alleine hinbekommen.
Morgen wird sie ankommen. Ich stellte mir den Wecker und legte mich schlafen.
Teil 12 folgt.
Wieder Zuhause. Ich machte mich in aller Ruhe im Internet darüber schlau, welche Papiere Aranaa benötigt um für einige Zeit nach Österreich zu kommen und mit den erhaltenen Informationen, gepaart mit meinem sich wieder normalisierenden Hormonspiegel, folgte die Ernüchterung: Oh - mein - Gott.
Auf was hatte ich mich da wieder eingelassen?!?!?! Wie kann ich aus der Nummer wieder raus kommen? Aber irgendwie und insgeheim wusste ich: das wird nicht gehen. Aranaa hatte sich so sehr gefreut. Sie war noch nie außerhalb von Asien und das wird sicherlich das Abenteuer ihres Lebens. Ich kann es ihr unmöglich antun jetzt alles wieder abzusagen. Und, um ehrlich zu mir selbst zu sein, ich wollte in Wahrheit ja selbst auch, dass sie kommt --> also, Schultern hoch, Kopf nach vor und durch.
Je mehr ich über den Prozess der Visumbeschaffung erfuhr, desto klarer wurde mir dass wir dessen Organisation alleine wohl kaum schaffen werden. Umso mehr da ich nach meinem Urlaub wieder für ein neues Projekt arbeitete und und dieses alle Anzeichen für einen kommenden erhöhten Arbeitsaufwand der nächsten paar Monaten zeigte. Ich stieß im Internet auf Firmen in Pattaya, die sich auf die Unterstützung von solchen Visaanträgen spezialisiert hatten - UND... ganz wichtig! - mit denen ich per eMail auf Deutsch kommunizieren konnte. Selbstverständlich hatte ich keine Ahnung, welche dieser Firmen seriös war und welche nicht.
Ich hielt mich an die Zeitschrift "der Farang", wo ich entsprechende Werbungen fand. Eine der Firmen hatte eine Homepage, die auf mich einen durchaus seriösen Eindruck machte und die auch in diversen Foren vorkam, aber nie negativ erwähnt wurde. Ich schrieb per Mail eine entsprechende Anfrage an sie und bekam eine vernünftige Antwort inklusive Kostenaufstellung zurück. Aus dem verwendeten Deutsch konnte man schließen, dass der Text von einem Native-Speaker verfasst wurde. Ich wusste natürlich nicht, ob die Kosten überteuert waren... aber sie bewegten sich ungefähr in den Bereichen, die ich auch in Foren von anderen gesehen hatte. Dann führte ich noch ein Telefonat mit einem der Mitarbeiter (er sprach mit einen klassischen deutschen Dialekt) und das überzeugte mich.
Passt. Die nehme ich. Ich beauftragte diese Firma, informierte Aranaa über die Unterstützung und sie schien ziemlich froh darüber zu sein.
Jetzt ging es los. Ich selbst musste hier in Österreich eine sogenannte Unterstützungserklärung mit gefühlten 100 Papieren und Bestätigungen (ok, es waren nur 7, aber das reichte auch) abgeben. Aranaa nahm Kontakt zu der Firma auf und besorgte nach deren Angaben ihre Papiere. Die Firma arrangierte einen Termin auf der Botschaft und instruierte Aranaa genau, was sie sagen soll und - noch wichtiger - was sie nicht sagen darf. Der Hintergrund: Aranaa träumte davon, hier zu arbeiten und Geld heim zuschicken. Wir mussten diesen Traum leider zerstören... mit einem Touristenvisa bekommt man keine Arbeitserlaubnis.
In der Zwischenzeit bereitete ich mein persönliches und familiäres Umfeld auf den bevorstehenden Besuch vor.
Mein Freund Mike war nach wie vor skeptisch: "Du bist alt genug, du musst selbst wissen was du machst. Es hört sich zwar alles gut an was du mir so erzählst, ich will es aber immer noch nicht so recht glauben dass du gleich mit deiner allerersten Thai-Lady eine von den wenigen erwischt hast, die Ok sind". Tja, irgendwie hat er ja recht... der Gute.
Mit Ning ging ich soweit normal um, ich sprach aber mit ihr nicht über Aranaa. Ich kannte ihre "nur am Anfang sind sie alle lieb" Einstellung.
Ich hatte meine Kinder (sie sind alle Twens und haben inzwischen ein eigenes Leben mit ihren Beziehungen) von aller Anfang an in meine Urlaubseroberung eingeweiht. Sie hatten kein Problem mit einer Thai-Freundin des Daddys. Sie empfanden es als gut, dass Aranaa altersmäßig einigermaßen zu mir passte. Es wäre ihnen komisch vorgekommen, wenn ich mit einer Thai herumziehen würde, die so alt war wie sie selbst waren und meine Tochter hätte sein können.
Ich habe ein recht gutes Verhältnis zu meinen Kindern und so amüsierten sie sich köstlich darüber, dass ihr ehrwürdiger Vater auf seine fortgeschrittenen Tage wieder wie ein Jungspund durch die Gegend lief. Sie nahmen mich auch kräftig auf die Schaufel ("Papa, sollen wir dir jetzt zum nächsten Geburtstag einen Gutschein für Viagra-Tabletten schenken?"). Auch meine noch lebende Mutter und meine Geschwister waren sehr neugierig auf Aranaa.
Und ich? Tja... mir wurde mit fortschreitenden Prozess der Visumbeschaffung immer mehr bewusst, dass jetzt bald jemand wieder bei mir in der Wohnung leben wird. *schluck*
Zur Erklärung: ich war in den 80-er und 90-er Jahren verheiratet, aber leider lief die Ehe nicht gut und sie endete nach 10 Jahren mit vielen Problemen und Schwierigkeiten. Seit damals bin ich in Sachen Bindung sehr vorsichtig. Ich hatte nach der Scheidung in den vielen Jahren so manche kürzere Frauengeschichten, auch ein paar längere Beziehungen über mehrere Jahre hinweg, aber ich hatte danach nie mehr mit jemanden dauerhaft in meiner Wohnung zusammen gelebt. Alle Frauen hatten auch ihr eigenes Zuhause und ich fand immer, dass das so gut war und auch so bleiben sollte.
Jetzt naht der entscheidende Termin auf der Botschaft und ein paar Tage danach werden wir erfahren, ob Aranaa für 2 Monate nach Österreich kommen darf oder nicht. Das war wieder einer jener Momente, wo ich etwas kalte Füße bekam. Aber ich hatte schon zu viel an Zeit und Geld investiert, um alles zu stoppen. Außerdem, es ist ja eh nur für 2 Monate (und leise sagte die innere Stimme zu mir: "Stimmt. 2 Monate klingt nicht viel. Aber die können trotzdem lange werden."). Die "letzte Hoffnung" für meine dunklen Gedanken war die österreichische Botschaft. Wer weiß, ob sie das Visum überhaupt genehmigen.
Klingeling. Auf meinem Laptop traf eine eMail aus Pattaya ein. Das Visum ist genehmigt worden.
In diesem Moment wich die Skepsis der Freude. In 2 Wochen wird sie hier sein. Oh Gott, ich muss Vorbereitungen treffen. So viele Gedanken gingen mir durch den Kopf.
Ich hatte noch keine so richtige Vorstellung davon, wie die Zeit mit ihr hier verlaufen wird. Es ist Spätsommer. Bald sind in Österreich Temperaturen die sie noch nie erlebt hat. Kommt sie mit Kälte zurecht? Sie wird logischerweise wohl kaum entsprechende Kleidung bei sich haben und daher demnächst etwas zum Anziehen benötigen. Soll ich ein österreichisches Wertkartentelefon beschaffen? Wo gibt es in der Stadt Asia-Shops zum Einkaufen von Essen? Was unternehme ich alles mit ihr? Leider erlaubte mir mein Projekt nicht, dass ich mir Urlaub nehme... d.h. sie wird wochentags viel alleine sein. Sie ist so weit weg von ihrer Heimat in einem völlig fremden Umgebung und kann sich kaum mit jemand verständigen. Wird sie Heimweh haben? Soll ich für sie Unterstützung organisieren?
Dann kam der Tag des Abfluges. Sie musste um 5h früh in Pattaya aufstehen um rechtzeitig den Bus zum Suvarnabhumi Airport zu erwischen. Ich rief um Mitternacht meiner Zeit extra noch an, damit sie ja nicht verschläft. Hätte ich mir sparen können, sie hat vor Aufregung die Nacht ohnehin kaum geschlafen.
Ab jetzt konnte ich nichts mehr für sie tun. Ich hatte ihr im letzten Urlaub bei unseren Flügen Bangkok - Chiang Mai und Bangkok - Kualar Lumpur genau erklärt, wie das mit dem Abflug und Ankunft mit einem Flugzeug funktionieren, Gate, Security Checks, Handgepäck usw. Das muss sie jetzt alles alleine hinbekommen.
Morgen wird sie ankommen. Ich stellte mir den Wecker und legte mich schlafen.
Teil 12 folgt.
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