Thailändisch lernen

Bangkok Die Engel der Nacht ( Hoffnungen, Reichtum und Illusionen)

        #32  

Member

Member hat gesagt:
Ich will jetzt nicht auf die näheren Umstände eingehen. Dank eines großzügigen TAFlers und unseres Ex-Moderators @Figaro der aus Korea rüber kam und den Deckel drauf machte war Thomas dann einige Tage später wieder in Deutschland.


Ich erinnere mich an dieses Drama und auch an deinen Einsatz.

Gruß

sharky
 
        #33  

Member

Member hat gesagt:
@bkk Guter Thread, es ist einfach ein knallhartes Business das Verlierer am laufenden Band ausspuckt ( auf beiden Seiten), auch wenn es in den ^ Deutschen Heldensagen^ des TAF anders rüber kommt

Sehe ich exakt auch so - und das Band läuft extrem schnell, zumindest ist dies meine Wahrnehmung.

Gruß

sharky
 
        #34  

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Member hat gesagt:
Es entsprach in 99% aller Fälle NIE seinen Vorstellungen. Das Problem lag aber zu 100% bei den anderen.... :hehe:

Ist nicht der einzige der so gestrickt ist...
 
        #35  

Member

Jungs ich muss ja auch mal Loben.

Schön das alle die Bescheid wissen den Thomas nicht beim Namen nennen.
Danke dafür.

@bkk danke für den Thread.
 
        #36  

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Eigentlich bin ich auf meinen eigenen Reisen höchstens passiv im TAF unterwegs. Aber jetzt muss ich mal eine Ausnahme machen.

Ich lese sehr gerne (reale) Berichte aus der Vergangenheit. Zum Beispiel @anonymous seine persönliche Story, aber auch deine Erzählungen der vielen Einzelschicksale. Irgendwie hat ja jeder was zu erzählen. Schön, dass du dir die Mühe machst. Ich hoffe du hast noch ein paar auf Lager.
 
        #37  

Member

Member hat gesagt:
Schön, dass du dir die Mühe machst. Ich hoffe du hast noch ein paar auf Lager.
Danke für dein Feedback. Ich glaube ich habe noch dutzende auf Lager. Nur müssen die einem auch alle wieder eingefallen.
Ich war heute Abend mit Mollys Ex unterwegs und wir haben über alte Zeiten gesprochen. Da ist mir so manches wieder eingefallen. Ich glaube ich muss mir Notizen machen. Irgendwie läuft die Uhr in SOA schneller als in good old europe....
 
        #38  

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Zurück zur Sukhumvit 71 Rd,

Im Nachbarhaus wohnten neben den ganzen Engeln und den low class Thais auch so ca 20 bis 30 Filipinas. Einige arbeiteten an besseren Schulen in Bangkok ( zumindest offiziell ) , die anderen waren als Freelancer im der Scene unterwegs.

Ich saß um die Mittagszeit herum auf dem Klo und hörte von draußen einen Schrei und sofort danach einen Aufprall. Ich hatte sowas noch nie zuvor gehört, aber mir war sofort klar das etwas schreckliches passiert sein musste. Es ist schwer zu beschreiben, aber bevor du nachgeschaut hast weißt du innerlich schon das es etwas mit dem Tod zu tun hat. Und so war es auch. Ein Filipino der zu Besuch bei seiner Schwester in Bangkok war hatte sich vom Balkon gestürzt.

Das ganze Drama spielte sich ab einige Tage nachdem das jetzige Regime die Macht übernommen hatte. Ein Notarztwagen war nach wenigen Minuten vor Ort und es wurde der Tod festgestellt. Mitgenommen werden durfte die Leiche aber nicht sondern wurde später für Propagandazwecke misbraucht. Der Leichnam lag dann mehrere Stunden in der Sonne und verändern durfte dort niemand etwas. Am Spätnachmittag rückte dann ein Offizier mit einem Trupp Soldaten und einem Militärarzt an. Mehrere Reporter und TV waren vor Ort. Vor laufenden Kameras wurde dann nochmals der Tod festgestellt, und Bilder von den Soldaten geschossen die von ihrem Offizier hin und her gescheucht wurden. Danach durfte der Leichnam dann abtransportiert werden.

Schon am gleichen Abend war alles im TV zu sehen und Tags darauf ging alles nochmals durch die Presse. Die näheren Umstände schienen nebensächlich zu sein bzw es entstand ein ganz anderes Bild. Wer es nicht besser wusste, für den entstand der Eindruck die Armee sei gleich zum Tatort geeilt und habe dort ermittelt. Die ganze Aktion lief unter dem Motto " Euer General ist für euch da".

Obwohl ich vorher nicht wirklich gegen eine Machtübernahme des Militärs gewesen war um Ruhe ins Land zu bekommen, so machten sich schon jetzt erste Zweifel breit.

Die ganzen Filipinas sind noch am gleichen Abend aus dem Haus ausgezogen und zwar alle zusammen. Das Leben in der sonst quirligen Straße schien für einige Augenblicke still zu stehen. Es bot sich ein bizarres Bild als alle nacheinander aus dem Haus kamen und mit ihren wenigen Habseligkeiten unter den Armen und mit gesenktem Köpfen davon schlichen.
 
        #39  

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Pui war eine attraktive, energische Frau von knapp 30 Jahren. Sie stand mit beiden Beinen fest im Leben wie man so schön sagt, hatte immer alles unter Kontrolle und ihr Leben voll im Griff. Sind war mit einem sehr reichem schwedischen Geschäftsmann liiert und die beiden haben 2 Kinder.

Ein großes Anwesen vor den Toren Bangkoks mit einer riesigen Villa, einem Fuhrpark und natürlich genug Staff machten ihr das Leben mehr als nur angenehm. Ausstaffiert mit allen möglichen Kreditkarten war es für sie kein Problem mal eben für ein paar Tage zum shoppen nach Mailand oder Tokio zu fliegen.

Ich weiß nicht wie oder wo sie sich den Schweden geangelt hat, ich kannte ihn auch nur flüchtig von einer Songkranparty. Er war übrigens sehr selten zu Hause und die meiste Zeit geschäftlich unterwegs. Sie veranstaltete in seiner Abwesenheit gerne Dinnerpartys auf ihrer riesigen klimatisierten Gartenterrasse.

Ich war dort einmal zu Gast und fühlte mich unter der ganzen HiSo irgendwie fehl am Platze. Es ging dort sehr feudal zu.

Als der Schwede wieder einmal zu Hause war machte er ihr klar daß sich in Zukunft einiges für sie ändern wird. Er habe noch 6 andere Kinder in 3 verschiedenen Ländern die er allesamt nach Thailand holen wolle und für deren Erziehung sie in Zukunft zuständig seiin wird. Pui war natürlich komplett vor den Kopf gestoßen und dachte nicht daran sich seinen Wünschen zu fügen. Ab diesem Zeitpunkt war von Pui nichts mehr zu hören oder zu sehen und wir dachten schon sie sei inzwischen wirklich Mutter einer multikulturellen asiatischen Großfamilie geworden.

Monate später sahen wir sie dann auf der Straße und haben sie kaum wieder erkannt. Ungepflegt und in billigen Klamotten besuchte sie ihre alten Sisters um von denen etwas Geld zu erbetteln. Der Schwede hatte sie mal eben auf den Boden der Tatsachen zurück geholt und ihr alles genommen, einschließlich der beiden Kinder. Ihre Fallhöhe war gewaltig und darum wohl besonders schmerzhaft.

Später hörte ich dann das sie bei ihm zu Kreuze gekrochen ist und sich seinen Wünschen gefügt hat. In den angesagten Clubs in Tonglor wo sie früher gerne mit den Snobs der Stadt feierte wurde sie nicht mehr gesehen und so richtig scheint auch niemanden zu interessieren was aus ihr geworden ist. Wer aus dieser Szene einmal raus ist, der ist out und über den spricht man nicht mehr.
 
        #40  

Member

Puki war hauptberuflich Friseurin mit einem eigenem Salon und einer Angestellten in Rachada. Kennen gelernt habe ich sie im Biergarten in der Soi 7. Dort war sie stets kurz vor Monatsende anzutreffen wenn größere Zahlungen wie Pacht oder Lohnzahlungen anstanden. Englischsprachig, witzig und charmant wusste sie potenzielle Kundschaft von sich zu überzeugen. Optisch ein Hingucker und stets adrett gekleidet. Damals gab es noch keine Smartphones mit Line oder Facebook und die Damen nahmen sich noch Zeit für die Kundschaft. Puki wusste auch mich zum umgarnen, ich bin an diesem Abend jedoch nicht mitgegangen. Warum nicht weiß ich heute nicht mehr, aber wir tauschten unsere Telefonnummern aus und ich versprach sie anzurufen.

Dieses Versprechen wurde direkt am nächsten Tag um die Mittagszeit herum eingelöst. Puki war allein in ihrem Salon, keine Kundschaft und ihre Angestellte hatte day off. Sie würde sich freuen wenn ich sie besuchen würde. Die Adresse schickte sie mir per SMS und ich bin rüber nach Rachada gedüst. Dort angekommen wäre ich von allein nicht drauf gekommen das ich mich in einem Friseursalon befand. 2 Stühle, 2 Spiegel und ein bisschen Krimskrams was Frauen halt so haben befanden sich in einem winzigen Raum mit dem obligatorischen Königsbild an der Wand. Es kam mir mehr vor wie in einer Zelle mit einer Glastür.

Eine schmale Stiege führte nach oben in ihre Privatgemâcher wo sie mir unbedingt ihre neueste Errungenschaft zeigen musste. Ein nagelneues Doppelbett stand dort in einem ansonsten weitgehend mobiliarfreien Raum mit einem kleinem Balkon davor der als Küche diente. Ich könne der erste Mann in diesem Bett sein wenn ich wolle wurde mir erklärt. Sie rannte mit diesem Angebot bei mir natürlich offene Türen ein bevor sie nach unten rannte um selbiges in ihrem Salon zu schließen.

Das neue Bett wurde dann einer ausgiebigen Überprüfung unterzogen und für gut befunden. Etwas Geld wechselte mehr zufällig den Besitzer und ich bekam eine Etage tiefer noch einen gratis Haarschnitt oben drauf verpasst. Es war inzwischen später Nachmittag geworden und Puki erwartete Kundschaft. Diese Kundschaft bestand aus den Mädels der Umgebung die sich von ihr für die kommende Nacht aufbrezeln ließen. Eine gute Gelegenheit für mich das Feld zu räumen.

Puki war danach noch lange meine Stamm Frisörin, gelegentlich liefen wir uns auch noch im Biergarten über den Weg. Einmal stellte sie mir dort ihre Freundin vor, die sich bei einem Gespräch als ihre Angestellte entpuppte.

Das ist über 10 Jahre her, Puki muss heute um die 40 Jahre alt sein. Ihren Salon hat sie aufgegeben und sie konzentriert sich heute auf die Kundschaft des Biergartens. Was aus ihr wird wenn dort die Abrisbirne zum Einsatz kommt steht wohl in den Sternen. Ich hörte letztes Wochenende der Owner dort hätte weitere 8 Monate Aufschub bekommen.
 
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