Member hat gesagt:
Danke, dass Du Dir - auch noch nach so vielen Jahren - die Mühe machst, einen Bericht von Deinen Erlebnissen zu schreiben.
Hey, danke dir – echt cool, dass du und andere mitlesen!
Das Schreiben ist für mich inzwischen so ’ne Art Selbsttherapie geworden. Ich kram dabei nicht nur Erinnerungen raus, sondern auch Emotionen, die irgendwo zwischen Flughafen, Herzklopfen und Bauchlandung verloren gegangen sind. Die letzten 13 Jahre waren definitiv ne Achterbahnfahrt – schöne Momente, wilde Zeiten, aber auch ein paar Brüche, die tief gingen.
Der Bericht hilft mir, das alles nochmal zu sortieren – mit ein bisschen Abstand, aber immer noch mit Gefühl.
Und ja, die Filipina hat in dieser Geschichte definitiv gleich mehrere Kapitel verdient…
Ob Sex noch eine größere Rolle spielt? Nun ja – ich sag mal so: Ich schreibe keinen Reisebericht für Familien mit Kindern. Aber ich will auch keine schlechte Fan-Fiction draus machen. Wenn’s passiert, passiert’s. Und wenn’s gut war, gibt’s Bonuspunkte.
Und nun genug geredet, weiter geht's:
Bangkok bei Nacht – Auf in die Soi Cowboy
Frisch durchgeknetet, geistig sortiert und körperlich wieder halbwegs einsatzbereit, war klar: Der Abend ist noch jung – und ich auch... irgendwie. Also machte ich mich auf den Weg in eine Gegend, die man wohl als das Las Vegas von Bangkok bezeichnen könnte – nur enger, lauter, schriller und mit deutlich weniger Elvis-Imitatoren: Soi Cowboy.
Wohin auch sonst?
Schon der Weg dorthin war eine Mischung aus Vorfreude und leiser Skepsis – wie ein Kind vor dem ersten Achterbahnritt, das genau weiß: Das wird wild. Und genau das wurde es auch.
Soi Cowboy – das ist kein Ort, den man nüchtern beschreiben kann. Neonlichter blinken aus jeder Richtung, als hätten sich Laserschwerter und Discokugeln in einer Seitengasse geprügelt. Musik hämmert aus offenen Türen, Frauen in knallbunten Outfits stehen Spalier, werfen einem ein Lächeln zu, das irgendwo zwischen „Hallo, Fremder!“ und „Komm schon, trau dich!“ pendelt.
Ich lief einmal die Straße rauf, dann wieder runter – einfach um alles in mich aufzusaugen. Touristen mit offenen Mündern, Expats mit halbvollem Bierglas und Blicken, die sagten: „Ich bin hier öfter.“ Und ich, mittendrin – leicht verloren, aber schwer beeindruckt.
Irgendwann landete ich in einer Bar mit Happy Hour (was in Soi Cowboy bedeutet: eigentlich immer), bestellte ein Bier und beobachtete das bunte Treiben. Es war wie ein Live-Drama, Musical und Sitcom gleichzeitig – nur mit weniger Kleidung.
Ich habe mich nicht auf fragwürdige Abenteuer eingelassen (Spoiler: noch nicht), aber ich habe beobachtet, gelacht, gestaunt und vielleicht ein zweites Bier getrunken. Oder war’s das dritte?
Auf jeden Fall war klar: Bangkok bei Nacht spielt nach eigenen Regeln.
Plötzlicher Call & ein Blick ins digitale Haifischbecken
Mitten im bunten Neon-Getümmel, während ich gemütlich mein Bier schlürfte und das chaotische Treiben beobachtete, klingelte plötzlich mein Handy. Meine Internetbekanntschaft – die Heldin des morgigen Treffens Ilaya – meldete sich. „Bleibt’s beim Treffen? Holst du mich morgen von der Arbeit ab?“ "Klar doch, honey! Aber für heute ist Funkstille. Schließlich muss ich mich von den ganzen Strapazen erholen
"
Kaum hatte ich das Handy zur Seite gelegt, vibrierte es auch schon wieder. Eine neue Nachricht – direkt, ohne Umwege:
„Hey, you look handsome. Wanna meet?“
Na, das nenn ich mal einen Empfang!
Ich warf natürlich erstmal einen kurzen Blick aufs Profil – der gute alte Face-check ist schließlich Pflicht. Und was soll ich sagen? Da passte was.
Also keine großen Spielchen, sondern einfach ehrlich zurückgeschrieben:
„Why not?“
Standort rübergeschickt, Handy beiseitegelegt – und abgewartet, was passiert.
Keine 30 Minuten später stand sie plötzlich da – direkt vor mir, wie aus dem Nichts aufgetaucht, mit einem Lächeln, das selbst das grelle Neonlicht der Soi Cowboy in den Schatten stellte. Kurz Smalltalk, dann direkt der Eindruck: Hier geht was.
Ich dachte nur: Okay, Bangkok, du hast es drauf.
Ich spendierte ihr erstmal einen Drink, und das Eis war schneller gebrochen als man Pad Thai sagen kann. Unser Gespräch sprang wild von Gott und der Welt hin zu meinen ersten Eindrücken in Thailand und meinen weiteren Plänen. Sie erzählte, dass sie nicht aus dem Gewerbe sei, sondern ein kleines Bekleidungsgeschäft in Bangkok führe – ein bisschen Unternehmerin, ein bisschen Stadtkind.
Sie sprach fließend English mit ihrem süßen Thai Akzent und es war eine nette Unterhaltung.
Nach ein paar Drinks zogen wir noch gemeinsam durch die Soi Cowboy. Das bunte Neonlicht spielte in ihrem Haar, und das Gefühl, dass der Abend noch Überraschungen bereithielt, ließ mich nicht los – auch wenn die Müdigkeit langsam Oberhand gewann.
Später in einer kleineren Bar – fast schon gemütlich – spielten wir Billard. Sie war erstaunlich gut. Oder ich erstaunlich schlecht. Wahrscheinlich beides. Bei jedem Stoß beugte sie sich extra tief vor, drehte sich grinsend zu mir um, als wollte sie sagen: „Ich weiß genau, was ich mache.“
Und ich? Ich war längst nicht mehr nur Zuschauer. Ich war mittendrin – im Spiel, im Rausch, in der Nacht.
Wir lachten viel. Tranken mehr. Und irgendwo zwischen dem dritten Barhocker und dem vierten Toast auf nichts und alles fragte sie dann plötzlich, ganz beiläufig, fast so, als ob’s das Natürlichste der Welt wäre:
„So… can I come with you tonight?“
Bumm. Kein Augenklimpern. Kein Tamtam. Einfach eine direkte, ehrliche Frage – mit diesem kleinen Funkeln in den Augen, das Bangkok immer dann aufsetzt, wenn du denkst, du hast alles gesehen.
Und ich? Ich hätte lügen müssen, um Nein zu sagen.
Also schnell ein Taxi gerufen, rein ins Gefährt, und ab zurück zum Hotel – Neben mir saß dieses faszinierende Wesen, das mit jeder Bewegung, jedem Lächeln etwas in mir zum Klingen brachte. Kaum angekommen, fuhren wir im Aufzug nach oben, sprachen wenig – aber irgendwie war alles gesagt.
Im Zimmer angekommen war die Stimmung fast greifbar. Sie sah sich kurz um, nickte anerkennend und kam dann zu mir. Ein Kuss. Zuerst zärtlich, dann intensiver. Ich ließ mich fallen – in diesen Moment, in diese Nähe, in das Gefühl, gerade wirklich am richtigen Ort zu sein.
Ich fragte mich ernsthaft, ob ich versehentlich im Paradies gelandet war. Die Hitze Bangkoks war vergessen, der Lärm der Stadt ausgeblendet. Nur wir zwei, dieses schöne Zimmer, das leise Plätschern des Whirlpools – und dann, plötzlich: stand sie vor mir. Nackt. Selbstbewusst. Wunderschön.
Ich schluckte. Innerlich. Äußerlich blieb ich cool. Also fast.
Eine Augenweide. In jeder Hinsicht.
Kaum hatte ich mich versehen, saßen wir auch schon gemeinsam im sprudelnden Wasser. Um uns der Dampf, über uns die Lichter der Stadt durch das Fenster – und zwischen uns diese elektrische Spannung, die sich nicht erklären lässt, nur erleben.
Im warmen Whirlpool kam sie ganz nah. Sie küsste mich erst ganz locker und zart, so nach dem Motto: „Mal sehen, wie’s läuft.“ Aber schnell wurde der Kuss intensiver, fast fordernd, und ich dachte nur: Na, das wird ja ein interessanter Abend. Das Sprudelwasser um uns rum machte’s irgendwie noch entspannter, während wir einfach den Moment genossen und alles andere erstmal vergessen konnten.
Ich spürte ihre Hände, wie sie mich suchten, und konnte einfach nicht anders, als mich fallen zu lassen.
Wir verließen den Whirlpool, tropfend, warm, aufgeheizt - in jeder Hinsicht. Ohne viele Worte. Die Spannung zwischen uns war so greifbar, dass man sie hätte schneiden können. Sie griff nach einem Handtuch, wickelte es lässig um sich, drehte sich zu mir und lächelte - dieses Lächeln, halb süß, halb gefährlich.
Ich trat näher, zog sie zu mir, unsere Körper trafen aufeinander - heiß, ungeduldig. Was sich vorher angebahnt hatte, entlud sich jetzt mit voller Wucht.
Wir landeten auf dem Bett, verschlungen, forschend, verlangend. Es war kein vorsichtiges Abtasten mehr, sondern pures Verlangen, ehrlich, direkt. Kein Spielchen, kein Skript, kein Filter. Nur Echtheit.
Sie war präsent, leidenschaftlich, voller Energie. Jede Bewegung von ihr war selbstbewusst, jeder Kuss saß, jede Reaktion echt. Kein künstliches Stöhnen, kein aufgesetztes „Oh my god" - sondern zwei Menschen, die einfach wollten. Und sich nahmen.
Es war intensiv. Mal wild, mal zärtlich. Mal laut, mal ganz still.
Ein Rausch, wie ein Tropensturm im Hochsommer heiß, unberechenbar, befreiend.
Nach all dem lagen wir endlich zusammen da — die Hitze der Nacht war langsam gewichen. Unsere Körper noch nah beieinander, das Herzschlagtempo beruhigt, und das leise Atmen wurde zum Takt, der uns langsam in den Schlaf wiegte.