Ich möchte mal ein paar Gedankem äußern zu den feuchten Träumen von
@Tinto Er ist ja der Meinung das Nosy Be ein touristischer Boom.
bevorsteht und man deshalb unbedingt in neue Hotels investieren müsse. Ich sehe das total anders.
Ich denke es ist unbestritten, das so eine Art Massentourismus auch eine funktionierende Infrastruktur erfordert. Die hat Nosy Be und auch der Rest des Landes aber gar nicht.
Fangen wir doch mal beim Flughafen NOS an. Der hat genau zwei Parkpositionen für Flugzeuge, Wenn dann ein Drittes kommt, muss es auf der Landebahn stehen bleiben, bis
ein Platz frei wird. Echt kurios und vor 5 Wochen selber live erlebt. Der Wartesaal für den Abflug ist auch wie der Rest des Flughafens nicht klimatisiert und meistens brutal heiss.
Es sind in etwa 150 Sitzplätze vorhanden. Wenn da ein Widebody draussen steht, wo 300 Pax reinpassen, muss also die Hälfte stehend warten. Echt toll. Eine Lounge für die C-Paxe
gibt es natürlich auch nicht. Die Flieger werden per Traktor entladen. Das kann dann auch schon mal über eine halbe Stunde dauern.
Dann kommt das nächste Problem mit dem Transport. Die Strasse nach Hellville ist mittlerweile repariert worden. Allerdings gibt es auf der Insel keine Taxis und die Tuktuks dürfen
nicht zum Flughafen fahren. Also muss man sich selber kümmern. Ob bei 300 Pax die Kapazitäten ausreichen, habe ich ernsthafte Zweifel.
Der Verkehr selber wird speziell in Hellville und Dzamandzar immer heftiger und steht zeitweise kurz vor dem Kollaps. Gefühlt sind mittlerweile 99% der jungen Männer in Nosy Be Tuk-Tuk Fahrer.
Die Geldversorgung in Ambatoloaka funktioniert auch nicht zuverlässig. Es gibt nur zwei Automaten und der an der Apotheke ist schon im Oktober mehrfach mit Bluescreen abgestürzt.
Das man am späteren Nachmittag überhaupt kein Geld mehr erhält, ist nicht ungewöhnlich.
Das größte Manko von Nosy Be (und auch im Rest des Landes) ist zweifellos die sehr unzuverlässige Energieversorgung. Ich war dieses Jahr insgesamt 4 Wochen in Madagaskar und habe tatsächlich
keinen einzigen Tag ohne Stromausfälle erlebt. Rekord waren über 12 Stunden. Wenn jetzt irgendwelche Leute auf die Idee kommen, weitere Hotels zu errichten, wird sich die Situation zweifellos weiter
verschärfen. Speziell die Aircon braucht viel Energie. Laute und stinkende Generatoren sind auf Dauer auch keine Lösung. Bei einem weiteren Ausbau des Tourismus drohen Nosy Be bald kubanische Verhältnisse.
Fazit: Ich bin der Meinung, das der Torismus auf Nosy Be, speziell in der derzeitigen Hochsaison. bald sein Maximum erreicht hat. Ein weiterer Ausbau wird die bereits vorhandenen Probleme weiter verschärfen,
was wiederum zum Ausbleiben der Touristen führt. Das Letzte was Nosy Be jetzt braucht, sind noch mehr Hotels, sondern eher Investition in eine bessere Infrastruktur wie z.B. Solarparks und Windräder. Sowohl
Sonne als auch Wind gibt es ja reichlich. Ich persönlich würde ein vernünftiges Fitnessstudio mit Aircon bauen mit fetter Solaranlage auf dem Dach. So was gibt es auf der gesamten Insel nicht. Die hübschen Mädels
bekommen natürlich einen Sondertarif.